Wege finden aus dem emotionalen Schatten auf die Sonnenseite des Lebens
Der Spätsommer zeigt sich von seiner schönsten Seite. Gerade erst einen wundervollen Urlaub erlebt. Die Kinder haben sich wieder in ihren Schulalltag eingefunden. Die Dinge, privat wie beruflich, gehen ihren gewohnten Gang. Alles ist gut - eigentlich.
Wäre da nicht dieses Gefühl von Unruhe, Traurigkeit oder auch Motivationslosigkeit. Als ginge man mit angezogener Handbremse durch den Tag. Nachts fällt das Schlafen schwer, weil sich das Gedankenkarussell munter dreht und einen von Hölzchen auf Stöckchen kommen lässt.
Manchmal gibt es einen konkreten Anlass für diese Gefühlslagen, manchmal scheinen sie aus dem Nichts aufzutreten. Wie auch immer - kommen und gehen diese Phasen gelegentlich, sind sie meist unbedenklich. Dann kann ein Stündchen Gartenarbeit oder ein ausgedehnter Spaziergang schon hilfreich sein. Bewegung, besonders an frischer Luft, bringt die Ausschüttung von Glückshormonen auf Trab und erleichtert es, wieder in die innere Balance zu kommen. Auch gezieltes Abschalten, ob durch Meditation, Yoga oder ein Gespräch unter Freunden, lässt die ,guten‘ Botenstoffe des Körpers tanzen. Und natürlich gilt in diesen Fällen ebenso, dass Lachen eine gute Medizin ist.
Dauern die ,trüben‘ Phasen jedoch an oder kommen sie immer häufiger, sollte ein anderer Weg beschritten werden. Eine professionelle Begleitung im Rahmen eines Coachings oder einer Therapie kann dann hilfreich sein. Dabei sind die Ansätze und Methoden ähnlich vielfältig, wie Menschen verschieden sind.
Die kognitiven Verhaltenstherapie stellt beispielsweise die Gedanken und Einstellungen des Betroffenen in den Mittelpunkt. Verändern sich seine Gedanken und Einstellungen, wird sich auch das mit ihnen verbundene Befinden und das Verhalten ändern. Das ist sicherlich leichter gesagt, als getan. Doch mit guter Begleitung lassen sich im Rahmen von therapeutischen Gesprächen oft schnelle Erfolge erzielen.
Ein anderer Ansatz ist das Focusing. Dabei geht es darum, dass mit Achtsamkeit auch Körperempfindungen, wie Druck in der Magengegend, bei der Problembetrachtung einbezogen werden. In dem man die Weisheit des Körpers nutzt, lassen sich ebenso Lösungen finden. Nach Anleitung und mit etwas Übung kann auch diese Methode allein praktiziert werden.
Das sind nur einige Beispiele. Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch viele zurück zu einer inneren Balance und Ausgeglichenheit. Die Wege sind unterschiedlich, die Etappen mal leicht, mal herausfordernd. Manche Wegstrecken schafft man gut allein, bei anderen ist ein Reisebegleiter hilfreich.
'Die meisten Schatten im Leben rühren daher, dass wir uns selbst in der Sonne stehen.‘ sagte einst R.W. Emerson, US-amerikanischer Philosoph. Da ist schon etwas dran. Die Entscheidung über den Weg auf die Sonnenseite des Lebens trifft jeder für sich. Allein oder in Begleitung. Hauptsache, man tut etwas für sich!